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Die unsterbliche Seele fern von Gott

Wenn die Sonne des Lebens schwindet, ihre Strahlkraft verblasst, welche Bilder tauchen dann auf? Sehen wir die Liebe? Eine Liebe, die die Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Vergebung, Toleranz, Frieden, Treue, Glauben umarmt und sich in der Hoffnung manifestiert? Welche Bilder sehen wir bei der Ankunft, im Sonnenaufgang der anderen Dimension? Sehen wir die Liebe oder sehen wir die Lieblosigkeit mit all ihren Facetten, die Unversöhnlichkeit, den Neid, die Gier, die Untreue, unser Ego-Ich?


Wir sehen die“Päckchen“, die wir aus unserem mitgeführten Rucksack auspacken und in der anderen Dimension ausbreiten. Wieviele Beschriftungen tragen Namen wie Gerechtigkeit, Vergebung, Toleranz, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Neid, Gier, Narzismus, Unversöhnlichkeit, Untreue?


Hoffnung und Glaube, welche sind die Namen, die unsere Begleiter gewesen sind? Wie weit ist die Entfernung von dem Ort der aufgehenden Sonne? Erhaschen wir noch einen Lichtstrahl und sehen unsere Mitbringsel? Erkennen und bereuen wir dann und suchen das Erbarmen, aus und von der Göttlichkeit? Verharren wir im Stillstand und warten, was geschehen soll? Ist unsere Auferstehung die Ernte, so wie gesät? Ist das dann unser Weg, wenn wir nicht „aufwachen“ und suchen?


Die Dunkelheit der Hölle ist das fehlende Licht, das Licht der Liebe Gottes, das nicht einzudringen vermag. Sie sind verschlossen in ihrem selbst geschaffenen dunklen Zustand. Ein streitsüchtiger Mensch zieht sich zurück, wenn er die Erde auf den Kopf gestellt hat, überlässt die verbrannte Erde sich selbst und empfindet Freude an seinem Tun. Wenn eine solche Seele sich plötzlich in der anderen Dimension findet, dann ist sie umgeben von gleichgesinnten Streitsüchtigen. Derjenige, der die Hölle brachte, dem wird dann die Hölle dargereicht!


Die einzelne Seele kann sich anderen nicht ohne weiteres entziehen und es kommt keine Freude auf über ihre Werke. Sie wird in dem selbst geschaffenen Zustand sehen und wenn sie will auch lernen, was es bedeutet, wenn man den Frieden merklich und dauernd gestört hat. Entweder bleibt sie dann eine lange Zeit in einer Art lähmendem Stillstand oder sie bereut ihre vorherige Art und erlebt die göttliche Liebe in der Hilfe.


Verbleibt die Seele in ihrem geschaffenen Zustand, wer will dann behaupten, der Satan halte sie in ewigerer Pein gefangen, wenn die Seele beseelt von ihrer Eigenliebe und verzehrt im Hass und Zorn Böses wirken will und dann selber ein Teufel ist; und wie viele Teufel sind zur Zeit hier, und wie viele Teufel sind in der anderen Dimension?


Der griechische Urtext für das deutsche Wort ewig ist „aionios“. Dieses Wort ist verschieden deutbar. „Im Begriffslexikon zum Neuen Testament (1971) ist zum Begriff „a i o n i o s“ gesagt: „Lange Zeit, Zeitdauer, womit sowohl eine genau begrenzte als auch eine unbegrenzte Zeit gemeint sein kann.“


„Der Kirchenlehrer Hieronymus (gest. 420) der der Sekretär des Papstes Damasus war, schrieb in seiner Erklärung des Propheten Isaias, die Verdammten würden später reichlicher Tröstungen teilhaftig, aber das müsse geheim gehalten werden, damit die Gläubigen aus Furcht vor den ewigen Höllenstrafen nicht sündigen (Is 14,2). Dieses pädagogische Motiv war sicher einer der Gründe, weshalb kirchliche Kreise die Lehre des Apokatastasis des Origenes bekämpft und verurteilt haben. Auch Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna (gest. 450) hatte wie andere Bischöfe die Überzeugung, dass die Höllenstrafen nicht ewig dauern…Vor dem 2. Vatikanum konnte man in der katholischen – mit dem Imprimaturvermerk versehenen – Literatur für die Rechtfertigung dieser Lehre die absonderlichsten Begründungen finden… „Zeitliche Belohnung oder Strafe“, schreibt z. B. Josef Staudinger (1950), „allein wäre unwirksam. Daher muss die göttliche Sanktion im Ewigen liegen.“

Die unsterbliche Seele fern von Gott: Text

Quellenangabe:
Kurt Eggenstein, Der Prophet Jakob Lorber verkündet bevorstehende Katastrophen und das wahre Christentum, Seite 141-143, Staudinger, Josef: Das Jenseits als Schicksalsfrage, Einsiedeln 1950, S. 246

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Peter de Rosa, Der Jesus-Mythos: Über die Krise des christlichen Glaubens, Droemer Knaur, 1991, Seite 291-292: „Der heiligmäßige Theologe des 4. Jahrhunderts Origenes (Anm. zutreffend ist das 3. Jahrh.) war ein Optimist von Seltenheitswert. Er meinte, am Ende werde die ganze Menschheit von einem unendlich gnädigen Gott erlöst werden. Später griff Hieronymus ihn an; er war entsetzt über die Aussicht, dass Prostituierte im Himmel landen könnten, auf Tuchfühlung mit der Jungfrau Maria…


Das Fünfte Ökumenische Konzil verdammte Origenes 553 in Konstantinopel in Bausch und Bogen, entzog ihm den offiziellen Status der Heiligkeit und versetzte ihn in die Hölle, an die er nicht glaubte. Gott, sagte das Konzil, prädestiniert Sünder nicht für den Himmel…


Nach 533 wagte niemand die Tatsache zu hinterfragen, dass Gottes Öfen, wie die Sonne, für immer brannten.“ Die Engel im Himmel freuen sich über jeden Sünder der Buße tut, und den die Liebe des Vaters in sein Haus zieht. Wo ist eine ewige Verdammnis, die nicht auflösbar wäre?


„Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen.“ (Lukas 15:7)


Dann spricht Jesus weiter von der Frau, die zehn Groschen hat und wenn sie einen verliert, dann wird sie ein Licht anzünden und sucht mit Fleiß, bis sie ihn wiedergefunden hat. Wenn sie den Groschen findet, dann ruft sie überglücklich: „Freuet euch, denn ich habe wiedergefunden, was verloren schien.


“ … Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm an, und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet ein gemästet Kalb her und schlachtet’s; lasset uns essen und fröhlich sein! denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein…“ (Lukas 15:20-24)

Die unsterbliche Seele fern von Gott: Text

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Den vollständigen Artikel finden Sie im Buch ab
Seite 183, Kapitel 17 - Die unsterbliche Seele fern von Gott

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DIE LIEBE SUCHT DICH

von Gerhard Schirra

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