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Die Erbsünde

Nach den vier Evangelien hat Jesus Adam und Eva in seinen Predigten nicht erwähnt. Auch wusste Jesus nichts von einer Erbsünde.


Nicht über die Erbsünde, sondern über die Freiheit führt der Weg der Menschen zu Gott. Gott schenkt uns Menschen einen freien Geist, damit wir hier auf dieser Erde uns entwickeln, entwickeln in allen Erfahrungen zu der Liebe hin oder dem Hass. Diesen Lernprozess nehmen wir mit, wenn unsere Seele in die andere Dimension eintritt. Entweder sind wir dann frei bei Gott oder gefangen in unserem verkehrten Geist. Dinge die uns in den Neid und die Geldgier tragen, schleppen wir auch nach drüben und sind dann sehr oft nicht bereit verkehrtes Handeln zu begreifen und bereuen. Wie der Baum fällt so liegt er, erklärt die Schrift.


Was du möchtest was man dir tut das tue anderen zuerst, ist die Lehre von dem Christus. Der Sohn Gottes, die liebende Göttlichkeit, kam auf die Erde, um die Menschen recht zu lehren. Die Bürger von Jerusalem nahmen seine Lehre nicht an, hielten lieber an ihren eigenen Denkstrukturen fest.  Wie sollen wir uns verhalten? Lesen wir nach:


„Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Johannes 13:35.


Weiter lesen wir in Lukas 7:47f:


„Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt, wenn aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Dir sind deine Sünden vergeben.“


Die Liebe ist also das „Zauberwort“, und von einer Erbschuld weiß Jesus nichts. Wenn Jesus nichts von einer Erbschuld weiß, die unsere Seele belastet, wo kommt dann eine solche Lehre her? Die Lehre von der Schuld, die sich über die Generationen weiter vererbt, ob man will oder nicht, war zu der Zeit Jesu eine pharisäische Lehre, zurückgeführt auf Adam und Eva. Hierzu kann man bei einer Blindenheilung in Johannes 9:1-3 nachlesen:


„Und Jesus ging vorüber und sah einen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern dass die Werke Gottes offenbar würden an ihm.“


Wenn negative Charaktereigenschaften mit den Genen vererbt werden, dann können wir in einem anderen Verhalten diese Eigenschaften zersprengen, beenden und zum Guten führen, so wie wir wollen.


„Jeder Mensch wird von Gott nur für seine eigenen Sünden zur Rechenschaft gezogen, nicht für die Schuld seiner Vorfahren.“ Das Wort „Erbsünde" ist kein biblischer Begriff. Deshalb finden wir weder im Bericht über den Sündenfall des Menschen, noch im Neuen Testament Hinweise auf eine Erbsünde. Der Kirchenlehrer Tertullian (3. Jh. n. Chr.) ist wohl der erste, der behauptete, dass „in Adam" die ganze Menschheit enthalten gewesen sei und deshalb auch „mit ihm gesündigt" habe. Die Sünde werde als Anlage vererbt und schließlich beim Erwachsenen zur Schuld. Der Säugling sei also noch unschuldig, aber nicht sündenfrei. Dieser Gedanke wurde vom Kirchenlehrer Cyprian weiterentwickelt. Er spricht schon von „fremder Schuld" bei Kleinkindern und begründete damit die Notwendigkeit einer Säuglingstaufe. Würde diese Schuld nicht durch ihre Taufe getilgt, müssten die Neugeborenen verloren gehen. Er übersah also, dass Jesus Kindern das ewige Leben zugesprochen hat (Matthäus 19,13-15). Entscheidend wurde die Erbsündenlehre später von Augustinus (4. Jh.) geprägt: Durch den mit Lust verbundenen Zeugungsvorgang werde die Erbsünde auf den Menschen übertragen. Damit werde er schuldig und ein verdammungswürdiger Sünder. Seine einzige Rettung läge in der Taufe. Die Theorien des Augustinus wurden größtenteils von der Kirche übernommen. Heute dagegen distanziert sich die katholische Dogmatik von seinen Anschauungen. Erbsünde ist für sie nur „das Fehlen des Gnadenstandes in allen Nachkommen Adams". Die östliche Kirche entwickelte damals keine spezielle Sündenlehre und damit auch keine Lehre von der Erbsünde. Für sie war ein Säugling noch sündenfrei, weil Sünde nur das Fehlen des Guten sei und eine Verblendung und Schwächung der Vernunft darstelle. Nach Martin Luther ist der Mensch kein Sünder, weil er Sünde tut, sondern weil er durch die Erbsünde (also von Geburt an) Sünder ist, sündigt er und ist in allen seinen Regungen verdorben. Luther und auch Calvin halten an Augustinus fest, weil dadurch der Mensch an seiner Errettung keinen Verdienst hat, sondern ganz von der Gnade Gottes abhängig ist. Laut Bibel wird der Mensch aber nicht deshalb als Sünder geboren wird, weil er „in Adam" gesündigt hat. Er trägt vielmehr wegen seiner Abstammung von Adam von Geburt an die Neigung zur Sünde in sich. Er hat die Tendenz zum Bösen, aber trägt noch keine persönliche Schuld, bis er selbst gesündigt hat. Darum wird er nur für seine eigene Schuld von Gott zur Rechenschaft gezogen und nicht für die Sünden seiner Vorfahren (Hesekiel 18,14-20). Luther übersetzte also den Vers in Römer 3,23 nicht exakt, wenn er schrieb: „Sie sind allesamt Sünder ..." Hier ließ er sich von seiner Theologie der Erbsünde beeinflussen. Wörtlich hat Paulus jedoch geschrieben: „Alle nämlich haben gesündigt ..." Der Apostel spricht also nicht von einer Kollektivschuld, an der man eigentlich persönlich keinen Anteil hat. Es geht ihm vielmehr um die Verantwortung des Menschen für sein eigenes böses Denken, Fühlen und Handeln, von dem sein Leben vom ersten Atemzug an bestimmt ist. Dafür braucht er Vergebung und Erlösung durch Jesus Christus.“

Die Erbsünde: Text

Quellenangabe: 
http://www.bibelstudien-institut.de

Die Erbsünde: Text

Dass auch Kinder zur Zeit der ersten Christen getauft worden sind, ist nach meiner Kenntnis nirgends belegt. Es gibt aber Kinder, die schon im jungen, zarten Alter mehr göttliche Weisheit besitzen als mancher alter und erfahrener Greis. Es darf aber die Frage erlaubt sein, was bei einem Neugeborenen abzuwaschen ist?


Unser Tun ist und bleibt in unserem Einflussbereich und unsere Schuld können wir nicht an einen „Adam“ weitergeben. Von einer Schuld am Beginn einer Geburt, verantwortet von Adam und Eva, weiß der Christus nichts. Deshalb ist die Erbsünde, so wie theologisch gelehrt,  ein institutionelles Tauf-Märchen.


„Die Aufnahme in einer Gemeinschaft des zur römischen Zeit praktizierenden heidnischen Mithras-Kult erfolgte durch eine Taufe des Neulings in der in jedem Mithräum vorhandenen Taufgrube. Sie sollte von sittlichen Vergehen reinigen und in ein neues Dasein führen. Ferner kannte man ein heiliges Mahl, bei dem die Mysten Brot und Wasser zu sich nahmen, die mit Honig und Wein gemischt wurden. Ihre Ähnlichkeit mit den christlichen Sakramenten empfanden die Kirchenväter so deutlich, dass sie sie für Nachäffungen des Teufels erklärten.“

Die Erbsünde: Text

Quellenangabe:
Johannes Leipoldt und Walter Grundmann, Umwelt des Urchristentums, Evangelische Verlagsanstalt Berlin, Band I. 1975, Seite 119, 121

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Johannes der Täufer taufte zur Buße und zur Wesens-Umkehr als äußerliches Zeichen und nicht wie bei Mithras als Zeichen für die Aufnahme in die Gemeinschaft. Taufen wir heute zur Aufnahme in die Gemeinschaft oder zur Reinigung und Umkehr?

Die Erbsünde: Text

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Den vollständigen Artikel finden Sie im Buch ab
Seite 106, Kapitel 11 - Die Erbsünde

Download komplettes Buch: 

DIE LIEBE SUCHT DICH

von Gerhard Schirra

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